Die drei Feuerwehren trafen nahezu zeitgleich an der „Bostelmannschen Scheune“ an der Seevetalstraße in Glüsingen ein. Die stellvertretende Glüsinger Ortsbrandmeisterin Christina Wübbe übernahm umgehend die Einsatzleitung. Ein vor Ort wartender Passant informierte sie, er habe die Feuerwehr gerufen, da die Rückwand der Scheune brennt. Er habe auch gesehen, dass Jugendliche sich an der Scheune aufhielten.
Nach einer kurzen Erkundung wurde von der Meckelfelder Wehr die Brandbekämpfung auf die Scheunenrückwand und Riegelstellung zum Schutz des benachbarten Kindergartens eingeleitet. Parallel wurde von den Wehren Fleestedt und Glüsingen der Innenangriff in der Scheune unter Atemschutz vorbereitet. Dazu sammelten sich insgesamt 20 Atemschutzgeräteträger aus allen Wehren ausgerüstet am AGT Sammelplatz vor dem Scheunentor und drangen dann truppweise mit bis zu drei C-Rohren gleichzeitig in die komplett verrauchte Maschinenhalle ein.
Aufgrund einer strukturierten Suchtechnik gelang es kurzfristig, trotz einer Sichtweite unter 50 cm und der mit Baumaschinen und Baustellenmaterial stark verstellten Halle fünf Personen aus dem Gebäude zu retten und den simulierten Brandherd zu löschen. Bevor die fünf Verletzten an den nachalarmierten Rettungsdienst übergeben wurden, ergab eine Befragung der geretteten Jugendlichen, dass man zu sechst in der Scheune „gefeiert“ habe. Ein Jugendlicher wurde also noch vermisst. Eine wiederholte Durchsuchung der Scheune brachte kein Ergebnis. Erst bei der Ausweitung der Suche auf angrenzende Gebäude wurde der letzte vermisste und unter Schock stehende Jugendliche aufgefunden und ebenso an den Rettungsdienst übergeben.
Insgesamt waren 60 Einsatzkräfte mit acht Einsatzfahrzeugen an der Übung beteiligt, davon 20 Atemschutzgeräteträger. Im Einsatz waren vier Strahlrohe. Die Einsatzumgebung war dank des Einsatzes der Drehleiter und weiteren Scheinwerfern verschiedener Fahrzeuge sehr gut ausgeleuchtet.
In der Nachbesprechung der eingesetzten Führungskräfte wurden verschiedene Maßnahmen diskutiert und analysiert. Thematisiert wurden die Ordnung des Raumes, da sich die örtliche Lage als eine Herausforderung für die Standortwahl der Einsatzfahrzeuge herausstellte sowie die Kommunikation über Funk. Ziel der Übung war eine Verbesserung der überörtlichen Zusammenarbeit auf allen Ebenen, sowohl auf operativer, als auch auf
Führungsebene. In Summe handelte es sich um eine gelungene Übung, die dazu beitrug, die Zusammenarbeit bei zukünftigen gemeinsamen Einsätzen zu optimieren.
Ein besonderer Dank gilt dem örtlichen Kindergarten, der den Zutritt zu seinen Flächen und Räumen gewährte und ebenso an die Gemeinde Seevetal, die der Feuerwehr die Bostelmannsche Scheune immer wieder zu verschiedenen Anlässen zur Verfügung stellt.